Kammerorchester Braunschweig
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Über uns

Entdecker und Schatzsucher

 

Das Kammerorchester Braunschweig ist seit 1961 in und um Braunschweig aktiv. Seit seiner Gründung durch einige Musikbegeisterte um den Dirigenten Rolf Ahlburg herum zeichnete sich das Orchester durch eine Programmgestaltung aus, die von ausgetretenen Pfaden abwich. In den Konzerten dominierten eher unbekannte Werke.

1989 setzte Prof. Jürgen Meyer, ein international angesehener Akustiker, die Arbeit von Rolf Ahlburg fort. Einer der Höhepunkte seiner fünfzehnjährigen Leitungstätigkeit war sicherlich die Uraufführung des Divertimentos op. 105 von Giselher Klebe. Dabei handelte es sich um eine Auftragskomposition anlässlich des 30. Orchestergeburtstags 1991.

Marc Niemann, seinerzeit Kapellmeister am Staatstheater Braunschweig und heute Generalmusikdirektor in Bremerhaven, übernahm die Orchesterleitung 2004. In seiner kurzen, dafür aber sehr intensiven Amtszeit, erweiterte er das Orchesterrepertoire behutsam um Werke der Romantik und auch der Moderne. So führte er u.a. die Serenade für Tenor, Horn und Streicher von Benjamin Britten mit dem Kammerorchester Braunschweig auf.

Seit 2005 leitet nun Carsten Heidenreich das Ensemble der Entdecker und Schatzsucher. Ihm ist es ein großes Anliegen, ein breites Repertoire aller Epochen zu erarbeiten. So erscheinen in den nun thematisch ausgerichteten Programmen auch Werke der Romantik und der Moderne, so z.B. die Uraufführungen von „Synchron-Musik-Theater IV“ und der Kantate „Er hat Abraham gesehen“ des Komponisten Tobias van de Locht. Neben dem Unbekannten tauchen aber auch immer wieder ausgesprochen populäre Werke des Repertoires, wie z.B. Beethovens 7. Sinfonie oder Mendelssohns Schottische Sinfonie auf. Auch diese Werke spielen die Schatzsucher natürlich gerne und entdecken darin manches Neue und Unerhörte.

Schon immer hat das Orchester mit Solisten und Chören der Region zusammengearbeitet. In den letzten Jahren sind die Konzerte mit dem Gemischten Chor Watenbüttel, dem Studiochor Braunschweig, den Kirchenchören aus Nienhagen, Wesendorf und Hasenwinkel oder Peiner Schulchören in Erinnerung geblieben. Auch die Pianistin Daiva Lavrinaviciute, der Klarinettist Justus Czaske, die Sopranistin Corinna Staschewski, der Oboist Martin Ludwig, die Violinistin Julia von Niswandt oder die Dudelsackspielerin Dagmar Pesta haben sowohl beim Publikum als auch bei den Orchestermusikern einen bleibenden Eindruck hinterlassen. In letzter Zeit verstärkte das Orchester vor allem die Zusammenarbeit mit jungen Solistinnen und Solisten. Durch die Kooperation mit dem Verein „Kinderklassik.com“ haben sich Möglichkeiten ergeben, mit herausragenden jungen Musikerinnen und Musikern aufzutreten. Zu diesen zählten die Pianistinnen und Pianisten Mert Yalnitz, Aurel Davidiuk und Josefa Schmidt, die Violinistinnen Anna Gottschlich und  Lea Jonscher sowie die Flötistinnen Ida Marie Reimer und Tordis Riemann.

Das Orchester bestreitet in der Regel zwei Doppelkonzerte im Jahr. Diese Frühjahrs- und Herbstkonzerte werden ergänzt durch Auftritte im Rahmen der Braunschweiger Kulturnacht oder des Tags der Braunschweigischen Landschaft. Auch Auftritte in Schulen oder Weihnachtskonzerte haben die Konzerttätigkeit in den letzten Jahren ergänzt. Das Orchester spielt dabei vorwiegend in Braunschweiger Kirchen. So sind die Magni-Kirche, die Wichernkirche und die Bonhoeffer-Kirche schon langjährige Partner des Orchesters. Auftritte in der Region, z.B. in Wolfsburg, Wolfenbüttel, Helmstedt, Gifhorn oder Peine runden die Konzerttätigkeit ab.

Die 45 Musikerinnen und Musiker proben momentan immer dienstags ab 20 Uhr. Neben der Orchestertätigkeit gibt es immer wieder Kammermusik-Formationen (die aktivste ist das „Fiati-Ensemble“ der Bläser) und natürlich auch gesellige Momente. So sind das Mittagsbuffet beim Probenwochenende oder die Weihnachtsfeier Höhepunkte im Probenjahr. Natürlich gibt es auch immer eine Gruppe, die nach der Probe den Abend noch gemütlich ausklingen lässt. Schatzsuchen und entdecken macht durstig!

Unser Dirigent

Carsten Heidenreich wurde 1974 in Braunschweig geboren. Nach dem Abitur in seiner Heimatstadt studierte er an der Technischen Universität Braunschweig die Fächer Musik und Geographie für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen. Von 2003 bis 2015 unterrichtete er an der Gunzelin-Realschule in Peine und leitete dort den Fachbereich Musisch-kulturelle Bildung. Im Rahmen dieser Tätigkeit warer um eine umfassende kulturelle Bildung seiner Schülerinnen und Schüler bemüht. So führte er modellhaft an Realschulen in Niedersachsen das Modell „Chorklassen“ der Hochschule für Musik und Theater Hannover an seiner Schule ein. Von 2015 bis 2020 arbeitet er an der Integrierten Gesamtschule Gifhorn. Im Sommer 2020 wechselte er an die Integrierte Gesamtschule Querum in Braunschweig.

Von 1998 bis 2009 war Carsten Heidenreich Mitglied des Universitätschores und von 2001 bis 2008 Schlagzeuger im Universitätsorchester Braunschweig. Nachdem er mehrfach den Universitätsmusikdirektor Franz Riemer als Dirigent des Universitätschores vertreten hat, sprang er 2005 als Leiter von Chor und Orchester der TU Braunschweig ein, als Franz Riemer erkrankte. Im gleichen Jahr war er Stipendiat des Richard-Wagner-Verbandes Braunschweig.

Von 2000 bis 2010 leitete er den gemischten Chor Watenbüttel und von 2008 bis 2012 den Braunschweiger Studiochor. Die Leitung des Kammerorchesters Braunschweig übernahm er 2005. 2016 gründete er den Chor „DER CHOR Braunschweig“ mit und leitet ihn bis 2017.

© Lasse Barke 2021